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Regisseur Jan Philipp Gloger wirbelte mit seiner opulenten, witzigen Inszenierung die Operettenkonventionen gehörig durcheinander und sorgte für einen neuen, frischen Blick auf ein bekanntes Genre. Als Zeitreise über vier Jahrhunderte inszenierte er Die Dubarry. „Der Spagat zwischen Berliner Jazz-Operette, Musical und Wiener Walzernostalgie gelingt, es ist für jeden Geschmack etwas geboten“, meinte der Sender BR-KLASSIK, der die Aufführung mit dem Preis „Operettenfrosch“ auszeichnete.

Die Dubarry erzählt in biografischen Stationen den sozialen Aufstieg des Arbeitermädchens Jeanne Beçu zur wohlhabenden Mätresse Ludwigs XV. und wirft dabei noch immer aktuelle Fragen auf: Welche Verluste erlebt sie auf dem Weg nach oben und wie weit korrumpiert sie sich? Als Jeanne vor die Wahl gestellt wird zwischen der romantischen Liebesbeziehung zu dem Künstler René und der Möglichkeit, die Geliebte des Königs zu werden, ist das nicht nur die Entscheidung zwischen zwei Männern, sondern auch die zwischen zwei völlig unterschiedlichen Lebenskonzepten.

Musikalische Fassung von Kai Tietje
Textfassung von Andrea Vilter, Jan Philipp Gloger und Ensemble

Jeanne Beçu, die sich ihren Lebensunterhalt als Verkäuferin in einem Modeatelier verdient, verliebt sich bei einem Arbeitsgang in den mittellosen Maler René. Jeannes Kollegin und Freundin Margot beginnt hingegen eine Affäre mit einem reichen Kunden, Marquis de Brissac. Während Jeanne im Überschwang der Gefühle zu René in seine Dachkammer zieht und sein Modell wird, lässt sich Margot von Brissac finanzieren und versucht sich in einer Karriere als Schauspielerin.

Die Beziehung von Jeanne und René wird schon bald von Streitereien überschattet, die sich aus ihrer prekären finanziellen Situation ergeben. Als Jeanne von Graf Dubarry besucht wird, der wegen ihrer Schönheit auf sie aufmerksam geworden ist, weist sie diesen zwar ab, aber es kommt dennoch zum Bruch mit dem eifersüchtigen René. Jeanne stellt sich wieder auf eigene Füße und finanziert sich im Folgenden als Sängerin in einem Nachtclub. Dort gelingt es Graf Dubarry, sie doch noch für sich zu gewinnen, als er sie vor den Zudringlichkeiten eines betrunkenen Verehrers in Schutz nimmt. 

Es stellt sich heraus, dass Dubarry Jeanne vor allem als Mittel zum Zweck sieht, um Einfluss am Königshof zu erlangen, indem er sie als Mätresse dem König zuspielt. Tatsächlich gelingt es ihm, Jeanne als Gräfin Dubarry bei Hofe einzuführen, wo sie das Interesse von König Ludwig XV. wecken kann. Als René bei einem Ball der Marschallin von Luxemburg auftaucht, um sie zurückzugewinnen, entscheidet sich Jeanne gegen ihn und für eine Karriere als Mätresse des Königs.

In ihrer neuen Position als offizielle Geliebte des Königs hat sie den einflussreichen Minister Choiseul gegen sich, der durch eine Intrige versucht, ihre Beziehung zum König zu entzweien.

Jeanne erringt den Sieg über Choiseul und wird endgültig zur mächtigsten Frau Frankreichs. Ihrer Freundin Margot ist es derweil gelungen, Marquis de Brissac zu einem Heiratsversprechen zu bringen und somit ebenfalls in die adligen Kreise aufzusteigen.

Besetzung

Pressestimmen

(…) die Eröffnungspremiere, Carl Millöckers ‚Dubarry‘, beschert das perfekte Operettenglück (…) Das alles geht fabelhaft gut auf, und das Wiener Publikum, bestehend aus den größten Operettenexperten der Welt, ist begeistert.
Süddeutsche Zeitung
‚Die Dubarry‘ an der Volksoper als gelungene Auftaktpremiere der neuen Direktion von Lotte de Beer. Die Inszenierung von Jan Philipp Gloger entpuppt sich als Mix aus Klischees und deren Dekonstruktion. Gloger kokettiert mit dem alten Operettentraum und zelebriert dann schließlich eindringlich und heiter die Distanzierung von den Stereotypen des Genres.“
Der Standard

 

Alles in allem hat die Volksoper mit ‚Die Dubarry‘ einen Saisonstart hingelegt, bei dem man das Genre auf seine heutige Wirkung hin befragt und es dabei gleichermaßen bedient und mit ihm bricht.
Die Presse

 

Lotte de Beers Anfang als Direktorin der Volksoper ist gemacht, mit Carl Millöckers ‚Dubarry‘ in Theo Mackebens Fassung. Sie erfreute dabei mit Zeitgeistigem und Buntem, mit viel Spaßfaktor dank Jan Philipp Glogers Inszenierung das Publikum.
Kronen Zeitung

 

Die Premiere von ‚Die Dubarry‘ (...) erntete am Samstagabend viel Applaus.
dpa