Alfred Eschwé
In Wien geboren, absolvierte Alfred Eschwé seine musikalische Ausbildung am Konservatorium und an der Hochschule für Musik, u. a. als Schüler des legendären Hans Swarowsky. Nach dem Studium führten ihn Verpflichtungen als Erster Kapellmeister nach Osnabrück und Kiel.
1998 debütierte der Dirigent an der Hamburgischen Staatsoper, der er seitdem regelmäßig verbunden blieb. Er dirigierte bisher an diesem Haus u. a. Die Fledermaus, Carmen, L'elisir d'amore, Il Turco in Italia, Rigoletto, Così fan tutte, Die Zauberflöte, Zar und Zimmermann, Faust und La Fille du Régiment. 2001 hatte er die musikalische Leitung der Hamburger Neuproduktion Die Liebe zu den drei Orangen von Sergej Prokofjew inne, deren Übernahme an die Volksoper Wien 2010 ebenfalls unter seiner Leitung stand.
Mit Die Zauberflöte trat Alfred Eschwé 2003 erstmals an der Wiener Staatsoper auf. Ebenfalls an jenem Haus dirigierte er L'elisir d'amore; der Mitschnitt dieser Aufführung mit Anna Netrebko, Rolando Villazón, Ildebrando D'Arcangelo and Leo Nucci wurde auf DVD veröffentlicht. Im Haus am Ring stand er außerdem bei der Ballettpremiere Anna Karenina sowie zur Eröffnung des Wiener Opernballs 2009 und 2010 am Pult.
Weitere DVD-Aufzeichnungen existieren von Der Evangelimann (aus der Volksoper Wien) und Der Graf von Luxemburg (aus dem Theater an der Wien).
Internationale Gastspiele führten den Dirigenten an das Teatro Regio di Torino, das Teatro Bellini in Catania, das Teatro Massimo in Palermo und an das Teatro Verdi in Triest. Mit Bellinis Norma debütierte er 2006 an der Berliner Staatsoper Unter den Linden, mit Die Fledermaus 2008 an der Oper Zürich und an der Münchner Staatsoper sowie mit Die Zauberflöte 2009 am New National Theatre in Tokio. 2014 gab er sein Debüt an der Finnischen Nationaloper in Helsinki.
Alfred Eschwé gilt als erlesener Sachwalter der Musik des Walzerkönigs Johann Strauss. Er leitet regelmäßig führende Wiener und internationale Orchester, präsentiert und moderiert auch selbst Konzerte mit Werken der Strauss-Dynastie sowohl in allen europäischen Ländern als auch in den USA, Japan und Korea. Rezente Konzertverpflichtungen führten ihn auch in die Hamburger Konzerthalle und in die Berliner Philharmonie.
Zahlreiche CD-Veröffentlichungen von Strauss-Programmen und Operetten-Recitals belegen seine Kompetenz in diesem Genre.
Eine über mehrere Jahre reichende Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Tonkünstlerorchester Niederösterreich, den Hamburger Symphonikern und dem WDR- Rundfunkorchester Köln. Darüber hinaus hat er u. a. das Orchester der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom, das Symphonieorchester der Volksoper Wien, das Mozarteumorchester Salzburg, das Orchester des Süddeutschen Rundfunks Stuttgart, die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, die Philharmonie Bratislawa, die Wiener Akademische Philharmonie und das Orchestre Philharmonique des Pays de la Loire dirigiert.
An die Volksoper Wien wurde Alfred Eschwé bereits im Jahre 1989 von Eberhard Waechter verpflichtet, wo er seitdem das gesamte Repertoire in Oper und Operette betreut, mittlerweile seit langem als Kapellmeister des Hauses. Besondere Erfolge hatte er mit Tschaikowskis Eugen Onegin, Prokofjews Der feurige Engel und Janáčeks Die Sache Makropoulos, mit Braunfels' Die Vögel, Strawinskys The Rake's Progress, Zemlinskys König Kandaules, Kienzls Der Evangelimann und Brittens A Midsummer Night's Dream. Er dirigierte er die Österreichische Erstaufführung von Friedrich Cerhas Oper Onkel Präsident.
Darüber hinaus tritt er auch regelmäßig für das gängige Repertoire ans Pult: Carmen, Boris Godunow, Die Hochzeit des Figaro, Don Giovanni, Die Entführung aus dem Serail, Norma, Nabucco, Hänsel und Gretel, Der Barbier von Sevilla, Rigoletto, La Traviata, Tosca, Hoffmanns Erzählungen, Tiefland, Rusalka und Turandot standen und stehen unter seiner Leitung ebenso wie das klassische Operettenrepertoire, u. a. Der Graf von Luxemburg, Die lustige Witwe, Boccaccio, Die Fledermaus, Der Vogelhändler, Das Land des Lächelns, Wiener Blut, Die Csárdásfürstin und Der Zigeunerbaron.
In der laufenden Saison übernimmt Alfred Eschwé die Musikalische Leitung der Operetten-Premiere Der Teufel auf Erden von Franz von Suppè und steht bei Vorstellungen von Die Fledermaus, Die Csárdásfürstin, Der Zigeunerbaron und La Traviata am Dirigentenpult der Volksoper Wien.
* Verwendung der Fotografie nur für Zwecke der aktuellen Berichterstattung über die Volksoper Wien