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Rebecca Nelsen

Singen: Spitzensport oder heilige Berufung? 

„Oper ist Sport.” Das ist etwas, das ich immer versuche im Hinterkopf zu behalten. Manchmal verwende ich diese Aussage sogar als Hashtag in den sozialen Medien. Aber Oper ist
natürlich auch eine Kunstform, für viele sogar die höchste - ein Gesamtkunstwerk - wenn man so will. Daher ist für mich die einzig korrekte Antwort: Beides! 
Einerseits ist das Singen auf der Opernbühne physisch und mental unglaublich anstrengend, da man lediglich mit Lungen und Stimmbändern über ein vollbesetztes Orchester singt, andererseits wird von den Opersänger:innen verlangt, die
jeweilige Rolle so emotional, realistisch und natürlich wie möglich zu verkörpern. Ich liebe eben diese Herausforderung! Die Koordination dieser Aufgaben - physische Höchstleistung und emotionale Verletzbarkeit - ist für mich eine der beglückendsten und lohnendsten Erfahrungen meines Lebens. Zwei markante Beispiele in meinem derzeitigen Repertoire sind Violetta in La traviata und Konstanze in Entführung aus dem Serail.  

Was gibt ein Publikum einer Darstellerin? 
Meiner Meinung nach ist Theater, aber ganz besonders die Oper, eine ganzheitliche Kunstform, in der das Publikum ebenso eine wichtige Rolle spielt wie die Darsteller:innen auf der Bühne. Gerade während der COVID-19-Pandemie wurde dies
für mich noch offensichtlicher. Ich hatte das große Privileg, während dieser Zeit mehrere Online-Konzerte zu singen, unter bei „Wir singen für Österreich”. So wunderbar es war, während der dunklen Wochen des Lockdowns wieder singen zu dürfen, so offensichtlich spürbar war die Absenz des Publikums. Denn schlussendlich tun wir, was wir tun, für eben dieses. 

Welchen Moment oder welche Phase im gesamten Produktionsprozess (vom Erlernen 
einer Rolle bis zur Aufführung) magst du am meisten?
  
 
Ich liebe diesen magischen Moment, wo sich die Ideen und Intentionen der Regie und der musikalischen Leitung wie von Zauberhand miteinander verbinden. Das Licht ist gesetzt, die Kostüme sitzen und die Szenen werden lebendig. Manchmal kommt dieser Moment schon bei den ersten Komplettproben oder in der Generalprobe, manchmal - und das habe ich mehrmals erlebt - sogar erst bei der Premiere. Die Magie des Theaters kommt ans Licht (oder besser auf die Bühne) - ich liebe es! 

***

Geboren in  

Texas (USA)

Ausbildung 

Studium mit einem Fulbright Stipendium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

Wichtige Engagements

Violetta in La traviata und Sophie in Der Rosenkavalier an der Semeperoper Dresden 
Konstanze in Die Entführung aus dem Serail an der Opera de Monte Carlo
Proserpina in der österreichische Erstaufführung von Proserpina von Wolfgang Rhim an der Neuen Oper Wien
Lulu in Lulu an der Oper Leipzig 
Blonde in Die Entführung aus dem Serail bei den Salzburger Festspielen
Fiorilla in Il Turco in Italia in Nantes und Angers
Susanna in Le nozze di Figaro an der Malmö Opera unter Peter Stein 
Eva in der Welturaufführung von Peter Eötvös’ Oper Lilith – Paradise Reloaded - MUPA Budapest 

Außerdem Engagements beim Glyndebourne Festival, an der Oper Perm, an der Bayerischen Staatsoper, an der Oper Köln und im Wiener Musikverein

Debüt und wichtige Arbeiten an der Volksoper Wien

Debüt als Julia de Weert in Der Vetter aus Dingsda
Rosina in Der Barbier von Sevilla
Adele in Die Fledermaus

Susanna in Die Hochzeit des Figaro
Violetta in La traviata

Despina in Così fan tutte

Konstanze in Die Entführung aus dem Serail

Lara Lechner/ SYSTEM in Die letzte Verschwörung 

Annina Giró in Vivaldi - Die fünfte Jahreszeit
Antonia in Hoffmanns Erzählungen
Mimì in La bohème

Gilda in Rigoletto
Fiona MacLaren in Brigadoon 

In dieser Saison an der Volksoper zu sehen als

Pamina in Die Zauberflöte

Lisette in La rondine

Hanna Glawari in Die lustige Witwe

Sopran / Bubikopf in KaiserRequiem

Hulda Gerin in Lass uns die Welt vergessen

Prägende Zusammenarbeit mit diesen Künstler:innen 

Dirigent:innen
Teodor Currentzis, Fabio Luisi, Myung-whun Chung, Stefan Soltesz, Alexander Joel, Peter Eötvös, Hans Graf, Julia Jones, Evan Rogister, Rafael Payare, Alfred Eschwé

Bedeutende Preise & Ehrungen 

2019 Nominierung für den Österreichischen Musiktheaterpreis in der Kategorie „Beste weibliche Hauptrolle“ für die Darstellung der Marilyn Monroe in Marilyn Forever 
2014 Nominierung für den Österreichischen Musiktheaterpreis in der Kategorie „Beste weibliche Hauptrolle“ für die Darstellung der Susanna in Le nozze di Figaro 

Sonstiges 

CD-Aufnahmen
Peter Eötvös’ Oper Lilith – Paradise Reloaded (BMC)
Brigadoon von Lerner & Lowes  (Volksoper)
Fedora von J. S. Mayr (OEHMS Clasics)
Walter Arlen: Wien, du allein und Die letzte Blaue (Gramola)
Der schlimmheilige Vitalis von Richard Flury (Toccata Classics)

DVD-Aufnahmen
Die Entführung aus dem Serail, 
Salzburger Festspiele (Arthaus)
Vivaldi - die fünfte Jahreszeit von Christian Kolonovits

Website

www.rebeccanelsen.com


* Verwendung der Fotografie (© Privat) für Zwecke der aktuellen Berichterstattung über die Volksoper Wien