Jean-Michaël Lavoie
Wann wurden Sie zum ersten Mal in Ihrem Leben durch (Musik)Theater verzaubert? Und wodurch?
Mein Interesse für die Bühne und das Theater kam erst spät, als ich anfing Kreationen an der Oper zu inszenieren und mit Regisseur:innen zu arbeiten: Quartett von Luca Francesconi am Teatro alla Scala mit der Theatergruppe La Fura dels Baus; L'Empereur d'Atlantis an der Opéra National de Lyon mit Richard Brunel. Als Pianist und Assistenzdirigent des Ensemble intercontemporain trainierte ich Schauspielerinnen wie Fanny Ardant in Cassandre von Michael Jarrell. Meine Aufgabe war es, die genauen Bedingungen der musikalischen Zeit des Klavierauszugs nachzubilden, damit er während der Proben mit dem Orchester gut vorbereitet werden konnte.
Warum singen die Leute und warum sprechen sie nicht?
Die musikalische Substanz wird der Bedeutung der Worte hinzugefügt; die Wirkung ist Multiplikator! Ich glaube, das Publikum fühlt die Dinge stärker und tiefer, wenn man singt.
Welche Rolle kann/soll Musiktheater in der heutigen Gesellschaft einnehmen?
Alle künstlerischen Manifestationen sind für die heutige Gesellschaft wichtig. Sie sind ein Spiegelbild unserer selbst und die Werke ermöglichen es uns, besser zu verstehen wer wir sind.
Geboren in
Québec (Kanada)
Ausbildung
Schulich School of Music an der McGill University
Wichtige Engagements
BBC National Orchestra of Wales, L'Orchestre Philharmonique de Radio France, WDR Sinfonieorchester Köln, Klangforum Wien, Orchestre symphonique de Montréal, Mailänder Scala (2011), Ko-Dirigent bei der Weltpremiere von Luca Francesconis Quartett an der Opéra de Lyon (2013) und an der Opéra national de Bordeaux (2014)
Debüt an der Volksoper Wien
Promethean Fire (Saison 2022/23)
Bedeutende Preise & Ehrungen
Gewinner des Prix Opus 2010 New Artist of the Year
Website
https://www.jean-michaellavoie.com/
* Verwendung der Fotografie (© Nicolas Joubard) nur für Zwecke der aktuellen Berichterstattung über die Volksoper Wien