Als Maria aus dem Gefängnis entlassen wird, kehrt sie zu ihrer Schwester Martha zurück. Martha leitet ein Heim für arbeitslose und obdachlose Frauen, das von Spenden und kleinen Wundern lebt. Das Heim beherbergt auch eine Gruppe von Aktivisten, die von einem Mann namens Jesus angeführt wird. Martha macht ihrer Schwester Maria Vorwürfe, weil sie nicht mehr mithilft, die harte Arbeit im Haus zu bewältigen. Als ihr Bruder Lazarus vor ihren Augen stirbt, während draußen ein Aufstand tobt, werden die Standpunkte und Überzeugungen der beiden Schwestern auf die Probe gestellt.
Mit dem Schwerpunkt auf die marginalisierten Perspektiven von Maria Magdalena und Martha rückt The Gospel According to the Other Mary biblische Charaktere und Ereignisse, mitsamt der Auferstehung des Lazarus und der Passion Christi, in ein stark politisches, zeitgenössisches Licht.
Das Stück fühlt sich an wie einer dieser schweißtreibenden Tage, an denen man darauf wartet, dass ein Gewitter die dicke Luft vertreibt. Es ist eine spirituelle Erzählung in einer Welt, der es an Spiritualität mangelt, in der Folklore ein Ausdruck von Widerstandskraft ist.
Was die Charaktere durchmachen, wirft dringende, tiefschürfende Fragen auf:
- Was nimmt man mit, wenn man zum Weggehen gezwungen wird?
- Wie beteiligt man sich am Wandel?
- Wie reagiert man auf Kämpfe und Not?
- Wie versucht man, seinen Schmerz zu lindern?
- Woher entspringt der eigene Glaube?
- Worin findet man Freude?
- Wo findet man Gott? Wo wird man von Gott gefunden?
- Was ist die Bedeutung von Fürsorge? Und was geschieht, wenn ein Mensch einen anderen berührt?
Was ist die Natur eines Wunders? Fast jede Szene in The Gospel According to the Other Mary zeigt ein Wunder. Ob nun ein Toter wieder zum Leben erweckt wird, Menschen in einer Notunterkunft das bekommen, was sie brauchen, oder Aktivist:innen endlich gehört werden ...