Geschichten en miniature erzählen vom Miteinander und Gegeneinander, von Freiheit und Abhängigkeit, Bindung und Trennung, Hingebung und Entzweiung – mal voller existenzieller Wucht, mal voller zart versponnener Poesie, mal voller Lebensfreude.
„Als Ballett über die Schwierigkeit zu lieben und über unser Bedürfnis, oftmals mehr oder anderes zu begehren und zu erträumen, als wir zu erreichen vermögen“, beschreibt Martin Schläpfer sein Drittes Klavierkonzert: ein berührendes Tanzen, das voller Zwischentöne die Seele des Menschen in all ihren Schattierungen enthüllt, choreographiert zu Alfred Schnittkes grandiosem Konzert für Klavier und Streichorchester, Musik wie ein „Nadelöhr für die gesamte, so vielfältige Welt“.
Zu den schillerndsten Figuren des amerikanischen Tanzes zählt Karole Armitage. Sie hat mit George Balanchine, Merce Cunningham und am Broadway gearbeitet, begann auf Einladung Mikhail Baryshnikovs und Rudolf Nurejews zu choreographieren und schuf – zunächst mit „Punk“ assoziiert – vielseitige Verbindungen zwischen Tanz, Bildender Kunst, Poesie und Musik. In den letzten Jahren dringt sie vermehrt auch in philosophische Fragen des Menschseins vor. So auch in den Ligeti Essays, die in intensiver Auseinandersetzung mit drei Liederzyklen György Ligetis entstanden sind: poetisch-nächtliche Metaphern über Begegnungen von Menschen.
Eine Huldigung an den Sommer schuf Paul Taylor mit Dandelion Wine. Zu einem Violin-Concerto des barocken Virtuosen Pietro Locatelli entfaltet der bedeutende Modern Dance Künstler voller atemberaubender Sprünge und in raffinierter Unbekümmertheit einen fröhlichen Reigen aus immer neuen Verbindungen der Tänzer:innen. „Ein Volltreffer, eine fröhliche Ode an das Leben (...), eines der funkelndsten Werke“ Taylors, schrieb Anna Kisselgoff in The New York Times.
The moon wears a white shirt – Der Mond trägt ein weißes Hemd: Diese Zeile aus einem Gedicht des Ungarn Sándor Weöres schenkt dem Tanzabend mit Werken von Martin Schläpfer, Karole Armitage und Paul Taylor seinen Namen. György Ligeti hat es in seine Drei Weöres-Lieder aufgenommen – einer der Zyklen, die die musikalische Basis für Karole Armitages Ligeti Essays bilden. Mit Armitage ist eine der schillerndsten Persönlichkeiten der amerikanischen Tanzszene in Wien zu Gast. Sie hat als Tänzerin u.a. mit George Balanchine und Merce Cunningham gearbeitet, als Choreographin schafft sie – zunächst mit Punk assoziiert – vielseitige Verbindungen zwischen Tanz, Bildender Kunst, Dichtung und Musik.
Den poetisch-nächtlichen Metaphern ihrer Ligeti Essays geht mit Martin Schläpfers Drittes Klavierkonzert zur gleichnamigen Komposition von Alfred Schnittke ein Tanzen zwischen traum- und alptraumartigen Zuständen voraus: ein Ballett über den Lebensweg einer Frau, über Freiheit und Abhängigkeit, Hingebung und Entzweiung.
In helles Licht getaucht ist dagegen Paul Taylors Dandelion Wine. Zu einem Violin-Concerto Pietro Locatellis entfaltet der bedeutende American Modern Dance-Künstler mit atemberaubender Energie und in raffinierter Unbekümmertheit eine fröhliche Huldigung an den Sommer, eine funkelnde Ode an die Freundschaft.
Gewidmet ist The moon wears a white shirt den 24 Tänzer:innen des Wiener Staatsballetts, die den Corps de ballet der Volksoper formen. Unter der musikalischen Leitung von Christoph Altstaedt und mit der Pianistin Alina Bercu als Gast sind dem Wiener Staatsballett mit Stephanie Maitland, Annelie Sophie Müller und Birgid Steinberger drei Mitglieder des Sängerensembles ebenso enge Partnerinnen wie das Orchester der Volksoper Wien, dessen Musiker:innen nicht nur als Ensemble, sondern auch solistisch zu erleben sind: die Konzertmeisterinnen Bettina Gradinger und Vesna Stanković mit Locatellis hochvirtuosem Violin-Concerto c-Moll op. 3 Nr. 2 sowie ein Quartett aus den Reihen der Schlagzeuggruppe mit Ligetis Mit Pfeifen, Trommeln, Schilfgeigen.
Besetzung
Drittes Klavierkonzert
- Musik
- Alfred Schnittke
- Choreographie
- Martin Schläpfer
- Bühnenbild und Kostüme
- Thomas Ziegler
- Licht
- Alex Brok
- Einstudierung
- Yuko Kato
Ligeti Essays
- Musik
- György Ligeti
- Choreographie
- Karole Armitage
- Bühnenbild
- David Salle
- Kostüme
- Peter Speliopoulos
- Licht
- Clifton Taylor
- Einstudierung
- Karole Armitage
- Einstudierung
- Izabela Szylinska
Dandelion Wine
- Musik
- Pietro Locatelli
- Choreographie
- Paul Taylor
- Kostüme
- Santo Loquasto
- Licht
- Jennifer Tipton
- Einstudierung
- Richard Chen See
Bilder und Videos
Beiträge aus dem Weborello
Im Gespräch mit Christoph Altstaedt
Der vielseitige Dirigent Christoph Altstaedt wird die Wiener Staatsballett-PremiereThe moon wears a white shirt dirigieren. Wir haben ihn zum kurzen Gespräch getroffen!
„Eine beglückende Ballettpremiere“: „The moon wears a white shirt“ in der Presse
Das Publikum war begeistert von der aktuellen Premiere des Wiener Staatsballetts und auch die Presse voll des Lobs.