Omer Meir Wellber wird ab September 2022 neuer Musikdirektor der Volksoper Wien
Omer Meir Wellber wird mit Beginn der Direktion Lotte de Beer ab 1. September 2022 Musikdirektor der Volksoper Wien. Neben der Leitung von Neuproduktionen und Repertoirevorstellungen wird er für fünf Saisonen hauptverantwortlich für den musikalischen Bereich des Hauses und die Entwicklung von Ensemble, Orchester und Chor sein. Bereits ab dem Frühjahr 2021 wird er die Vorbereitungen der neuen Direktion mitgestalten.
Lotte de Beer: „Ich bin überglücklich, dass es uns gelungen ist Omer Meir Wellber als Musikdirektor der Volksoper Wien ab der Saison 2022/23 zu gewinnen“, so die designierte Direktorin der Volksoper, Lotte de Beer. „Er ist einer der spannendsten Dirigenten unserer Zeit. Seine brillante Musikalität, gemeinsam mit seinem stets in die Zukunft weisenden Denken und einer geradezu sprühenden Kreativität, machen ihn zu einem für mich idealen Partner, um die Volksoper Wien in eine neue Ära zu führen.”
Omer Meir Wellber: „Auf die Zusammenarbeit mit der Intendantin Lotte de Beer freue ich mich sehr. Nicht nur aufgrund ihrer unbändigen Lust auf das Neue in der Kunst fühle ich mich ihr sehr verbunden. Die faszinierende Geschichte der Volksoper Wien ist für mich Anspruch und Herausforderung zugleich. Das Haus wurde vor gut 120 Jahren als Sprechtheater von engagierten Bürgern Wiens gegründet. Unter dem jungen Alexander von Zemlinsky als Musikdirektor schaffte es 1908 den Sprung zum Opernhaus, an dem „Salome“ und „Tosca“ ihre Wiener Erstaufführungen erlebten. Seither heißt das Haus Volksoper. Genau hier möchte ich anknüpfen: Große Musik wird den Spielplan bestimmen. Und sie soll für alle Bürger der Stadt zugänglich sein – dem Namen entsprechend ein Opernhaus für das Volk, von herausragender Qualität. Wir sind fest entschlossen, die Volksoper zu einem der aufregendsten europäischen Musiktheater zu machen.“
Omer Meir Wellber zählt zu den führenden Dirigenten für Opern- und Orchesterrepertoire. Er ist Chefdirigent des BBC Philharmonic, Music Director des Teatro Massimo Palermo, Erster Gastdirigent der Semperoper Dresden sowie Musikdirektor des Raanana Symphonette. Von 2010 bis 2014 war er Musikdirektor am Palau de les Arts Reina Sofia in Valencia.
Zusätzlich zu diesen leitenden Positionen gastierte Omer Meir Wellber an bedeutenden Opernhäusern und Festivals der Welt, u. a. Metropolitan Opera New York, Teatro La Fenice Venedig, Bayerische Staatsoper, Berliner Staatsoper Unter den Linden, Glyndebourne Festival, Arena di Verona.
Von den Wiener Festwochen wurde Omer Meir Wellber mit der Leitung eines dreijährigen Projektes mit Verdis „trilogia popolare“ betraut und dirigierte im Theater an der Wien „Rigoletto“ (2011), „La traviata“ (2012) und „Il trovatore“ (2013). Er steht regelmäßig am Pult zahlreicher erstklassiger Ensembles weltweit, so etwa beim London Philharmonic Orchestra, dem Gewandhausorchester zu Leipzig, dem Pittsburgh Symphony Orchestra, dem Swedish Radio Symphony Orchestra, dem Orchestre National de Lyon, dem City of Birmingham Symphony Orchestra, der Staatskapelle Dresden, dem NDR Elbphilharmonie Orchester, dem Israel Philharmonic Orchestra, dem SWR Symphonieorchester, dem WDR Sinfonieorchester und dem Tonhalle-Orchester Zürich.
Trotz seiner weltweiten Engagements pflegt Omer Meir Wellber eine enge Verbindung zu Ensembles in seiner Heimat Israel, wie der Israeli Opera und dem Israel Philharmonic Orchester. Soziales Engagement, Musikvermittlung und Musikerziehung sind ihm ein großes Anliegen. Als Leiter des Raanana Symphonette Orchesters erreicht er mit seinem künstlerischen Engagement jährlich mehr als 70.000 Kinder. Er ist Botschafter der israelischen Non-Profit-Organisation Save a Child’s Heart, die sich um die Behandlung herzkranker Kinder aus Entwicklungsländern kümmert. Außerdem arbeitet er regelmäßig mit verschiedenen Institutionen in Outreach-Programmen zusammen und fördert die nächste Dirigenten-Generation durch Workshops, Kurse und Besuche an Hochschulen.
Im Herbst 2019 veröffentlichte Omer Meir Wellber seinen ersten Roman „Die vier Ohnmachten des Chaim Birkner“ im BerlinVerlag. Im Frühjahr 2017 erschien das Buch „Die Angst, das Risiko und die Liebe – Momente mit Mozart“, in dem er gemeinsam mit der Publizistin Inge Kloepfer seinen persönlichen Zugang zu den universellen Emotionen in den drei Mozart/Da Ponte-Opern „Così fan tutte“, „Le nozze di Figaro“ und „Don Giovanni“ behandelt.