Begegnungen
24 préludes / lux umbra / in sonne verwandelt
Vorstellungen: 21., 26. Mai, 1., 6., 11. Juni 2023
Musik: Frédéric Chopin, Christof Dienz, Ludwig van Beethoven
Choreographie: Alexei Ratmansky, Andrey Kaydanovskiy, Martin Schläpfer
Musikalische Leitung: Gerrit Prießnitz / Klavier: Johannes Piirto
Wiener Staatsballett / Orchester der Volksoper Wien
Werke von drei Meistern des zeitgenössischen Tanzes stehen an diesem Abend auf dem Programm: Alexei Ratmansky, Andrey Kaydanovskiy und Martin Schläpfer. In perfektem Zusammenspiel von Tanz und Musik werden menschliche Begegnungen erforscht, in all ihrer Widersprüchlichkeit, Schönheit und Zerbrechlichkeit.
Alexei Ratmansky, u.a. langjähriger Hauschoreograph des American Ballet Theatre und ab Sommer 2023 Artist in Residence am New York City Ballet, ist nicht nur weltweit für seine Rekonstruktionen der großen russischen Handlungsballette des 19. Jahrhunderts bekannt, sondern auch für seine eigenen Kreationen, die das Schrittmaterial der Danse d’École gekonnt und fantasievoll zeitgenössisch interpretieren. Seine 24 Préludes sind 2013 für das Royal Ballet London entstanden und bewegen sich, ganz auf die Stimmungen von Chopins Musik reagierend, auf der feinen Linie zwischen Abstraktem und Erzählerischem. Für die Wiener Neueinstudierung seines »Ballet of Mood« hat Ratmansky den niederländischen Künstler Keso Dekker mit einem neuen, ein raffiniertes Wechselspiel aus Farben entfaltenden Design beauftragt.
Lux umbra nennt Andrey Kaydanovskiy seine Arbeit für das Wiener Staatsballett für die er sich von dem vielseitigen österreichischen Komponisten Christof Dienz eigens eine Bühnenmusik hat komponieren lassen. Zwischen Wohlklang, Jazz- und Volksmusikanklängen und perkussiven Rhythmen bildet diese den Soundtrack zu einem Weg, der aus der Nacht eines Kerkers in die Freiheit führt – doch auch dort wartet nur ein undurchschaubares Dunkel, bleibt der Blick in den Abgrund. Mit seiner kraftvoll-körperlichen, teils von Derwisch-artigen Drehtänzen inspirierten Bewegungssprache wirft Kaydanovskiy mit lux umbra einen dystopischen Blick auf Platons Höhlengleichnis – spannungsgeladen wie ein Krimi. Imposant ist der Bühnenraum, den ihm Karolin Hogl entworfen hat.
"Die Musik ist das Leben in seiner schönsten Form, aber nie eine Illusion. Sie heilt, ohne heilen zu wollen, ist menschlich, ohne den Menschen portraitieren zu wollen", schreibt Ballettdirektor und Chefchoreograph Martin Schläpfer über Ludwig van Beethovens 4. Klavierkonzert, das er sich zum Partner für sein Ballett In Sonne verwandelt gemacht hat. Mit poetischen Tanzbildern, die sich in einer an Soli und Duetten reichen Bewegungssprache entfalten, sucht Schläpfer die intensive Verbindung zu Beethovens Komposition – eine Musik von erhabener Schönheit und Harmonie interpretiert von dem finnischen Pianisten Johannes Piirto.
Die musikalische Leitung dieses Abends liegt in den Händen von Gerrit Prießnitz.