Pressezentrum
Pressebüro der Volksoper Wien
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125 Jahre Volksoper - Jubiläumssaison 2023/24
Am 14. Dezember 2023 feiern wir den 125. Geburtstag der Volksoper. Die zweite Saison von Lotte de Beer und Musikdirektor Omer Meir Wellber ist eine Jubiläumssaison, ein Anlass, um innezuhalten und nachzudenken: Wo kommen wir her, wo befinden wir uns jetzt, wie verhalten wir uns zu unserer eigenen Geschichte und wie können wir von hier aus weiterkommen?
Neun Neuproduktionen und drei Zugabe-Premieren stehen auf dem Fest-Programm, von denen viele eine besondere Geschichte mit unserem Haus verbindet: Richard Strauss’ Salome, 1910 an der Volksoper erstmals in Wien aufgeführt, kehrt in der legendären Salzburger Inszenierung von Luc Bondy zurück. Lotte de Beer inszeniert mit Choreograph und Co-Regisseur Bryan Arias die West Side Story, die 1968 an der Volksoper ihre deutschsprachige Erstaufführung erlebte. Die lustige Witwe, mit über 1000 Aufführungen eine unserer meistgespielten Operetten, erfährt eine Neubetrachtung durch Mariame Clément und Omer Meir Wellber und Puccinis La rondine ist 104 Jahre nach ihrer Wiener Erstaufführung wieder zu sehen.
Mit der Uraufführung von Lass uns die Welt vergessen – Volksoper 1938 gedenken wir jenen Mitgliedern des Hauses, die von den Nazis aus der Volksoper verjagt, verfolgt und ermordet wurden. John Adams’ packendes Passionsoratorium The Gospel According to the Other Mary – ein spirituelles Werk in unserer unspirituellen Zeit – erfährt in der Regie von Lisenka Heijboer Castañón seine österreichische Erstaufführung und die jüngsten Ensemblemitglieder des Hauses unternehmen mit Jacques Offenbach und Regisseur Laurent Pelly eine fantastische Reise zum Mond. Dieser spielt auch in der dreiteiligen Ballettpremiere der Wiener Staatsoper The moon wears a white shirt von Martin Schläpfer, Karole Armitage und Paul Taylor eine Rolle, während im ersten Teil von Les Sylphides elfenhafte Wesen im Zentrum stehen. Ein bisschen trallalala ist eine Hommage von Ruth Brauer-Kvam und Robert Palfrader an Fritzi Massary und Max Pallenberg, Aristocats richtet sich als Nachfolgeproduktion von Das Dschungelbuch (das weiter im Programm bleibt) an unser jüngstes Publikum und die Netflix-Generation darf gespannt auf die Premiere von Jonathan Larsons Musical tick, tick… BOOM! sein.
Die von Musikdirektor Omer Meir Wellber programmierte Konzertreihe des Orchesters der Volksoper Wien wird erweitert, den Auftakt macht das Verdi-Requiem im Wiener Konzerthaus. Das Opernstudio, unterstützt von Christian Zeller, geht in die zweite Runde: Die Mitglieder stehen bereits in zahlreichen Produktionen auf der Bühne der Volksoper und präsentieren zudem Projekte im Südbahnhotel Semmering und im Kunsthistorischen Museum. Und auch die fruchtbaren Partnerschaften mit den Wiener Festwochen und der Vienna Pride werden fortgesetzt.
Lesen Sie hier alles über die Dirigent:innen der Saison 2023/24
Über 22 % der Besucher:innen der Volksoper sind unter 30 Jahre alt. Ein Grund mehr, das Programm der Jungen Volksoper zu verbreitern. Der Sonntag wird zum Familientag: mit kurzen Stücken für die kleinsten Besucher:innen im Rahmen der Familienmatineen und familienfreundlichen Produktionen mit frühem Beginn am Nachmittag für Groß und Klein. Neben den Neuproduktionen Die Reise zum Mond, Aristocats und tick, tick, … BOOM! richten sich elf Repertoirewerke an junges Publikum.
Es tut sich also einiges, auch auf dem Dach der Volksoper: Im Mai geht die neue 1.150 m2 große Photovoltaik-Anlage in Betrieb, unsere Fahrzeuge fahren ab diesem Frühjahr mit Elektroantrieb und die Umstellung der Bühnenbeleuchtung auf LED und die digitale Offensive im künstlerischen Produktionsprozess werden fortgesetzt. Das Publikumsinteresse hat sich auf einem Vor-Corona-Niveau eingependelt (Sitzplatzauslastung September bis April: 79 %, für März & April 2023: 84 %). Mit September 2023/24 werden die Kartenpreise erhöht, die Preise für Abonnements bleiben unverändert.
Die Eröffnungspremiere ist eine alte Vertraute: Richard Strauss‘ Salome erlebte an der Volksoper 1910 ihre Wiener Erstaufführung, weil die Zensur eine Aufführung an der Hofoper „aus religiösen und sittlichen Gründen“ nicht billigte. Nach einer Neuproduktion im Jahr 2015 zeigen wir das ekstatische Werk nun in der legendären Inszenierung von Luc Bondy, die erstmals 1992 bei den Salzburger Festspielen zu sehen war. Die szenische Einstudierung ist bei Marie-Louise Bondy in besten Händen, Omer Meir Wellber dirigiert und Astrid Kessler kehrt als Salome an unser Haus zurück. Tommi Hakala gibt als Jochanaan sein Volksoperndebüt, Ensemblemitglied KS Ursula Pfitzner singt die Herodias und als Herodes ist Wolfgang Ablinger-Sperrhacke zu erleben. Premiere am 15. September 2023
Mondlandungen gehören zu den großen Träumen der Menschheit. Jules Vernes berühmter Roman inspirierte Jacques Offenbach zu seiner großen Ausstattungsoper Le Voyage dans la Lune. Offenbachspezialist Laurent Pelly, inszeniert Die Reise zum Mond an der Volksoper. In Ko-Produktion mit der Opéra comique Paris, als große fantasievolle Familienoper, und meint „das Werk ist sowohl für ein junges Publikum als auch für junge Darsteller:innen wie geschaffen“. Bühne frei! für die Junge Volksoper, denn die Stars unserer zweiten Opernpremiere sind die jüngsten Mitglieder unseres Ensembles: der Kinderchor, der Jugendchor und das Opernstudio. So gibt etwa Studiomitglied Aaron-Casey Gould sein Hauptrollen-Debüt als Prinz Caprice. Alfred Eschwé steht am Pult des Volksopernorchesters. Premiere am 14. Oktober 2023
Mit der Uraufführung von Lass uns die Welt vergessen gedenken wir jenen Mitgliedern des Hauses, die von den Nazis 1938 aus der Volksoper verjagt, verfolgt und ermordet wurden. In den ersten Monaten des Jahres 1938 dringt das aktuelle politische Leben in die Volksoper ein, und zwar während der Proben zur Jara Beneš‘ Gruß und Kuss aus der Wachau. In Lass uns die Welt vergessen bringt Autor und Regisseur Theu Boermans die fröhliche Unterhaltung und den Eskapismus der Beneš-Operette zurück auf die Volksopernbühne und stellt ihr die kalte politische Realität der Nazi-Zeit gegenüber. Die israelische Komponistin und Hausdirigentin Keren Kagarlitsky rekonstruierte die Partitur von Gruß und Kuss aus der Wachau, ergänzte sie mit „entarteter“ Musik und eigenen Kompositionen. Die Ensemblemitglieder von heute spielen die Ensemblemitglieder von damals. Uraufführung am 14. Dezember 2023 – exakt 125 Jahre nach der Eröffnung unseres Hauses als Kaiserjubiläum-Stadttheater.
So wie William Shakespeares Romeo und Julia in rivalisierende Familien hineingeboren werden, sind Maria und Tony mit rivalisierenden Banden verbunden. Leonard Bernsteins West Side Story zeigt, wie Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ein System schaffen, das der Jugend zum Verhängnis wird. Warum entscheiden wir uns für Hass und Zerstörung, wenn wir uns doch alle nach Liebe sehnen? 1968 erlebte West Side Story an der Volksoper ihre deutschsprachige Erstaufführung. Lotte de Beer inszeniert nun gemeinsam mit dem puerto-ricanischen Choreographen Bryan Arias die vierte Neuproduktion des Werkes an unserem Haus. Die Musikalische Leitung liegt in den Händen von Ben Glassberg, erster Gastdirigent der Volksoper. Premiere am 27. Jänner 2024
Seit ihrer Erstaufführung 1906 wurde Die lustige Witwe an unserem Haus mehr als 1.000 Mal gespielt. Die gefeierte Regisseurin Mariame Clément gibt mit der sechsten Neuproduktion des Werks ihr Hausdebüt im Haus am Gürtel. Omer Meir Wellber dirigiert erstmals eine Wiener Operette und die Ensemblemitglieder Anett Fritsch und Daniel Schmutzhard, als Hanna und Danilo zunächst spinnefeind, finden schlussendlich im berühmten Duett „Lippen schweigen“ doch noch zueinander. Als Njegus stellt Jakob Semotan sein komödiantisches Talent unter Beweis. Premiere am 2. März 2024
La rondine wurde bereits im Jahr 1920 im Beisein des Komponisten an der Volksoper aufgeführt. 104 Jahre später inszeniert Volksoperndirektorin Lotte de Beer die Puccini-Rarität im Rahmen der Manifesto-Reihe, mit dem Anspruch, für Bühnenbild (Christof Hetzer) und Kostüme (Jorine van Beek) recycelte Bühnenelemente und Kostüme zu verwenden. Die Inszenierung ist auch eine Auseinandersetzung mit dem männlichen Blick auf Frauen in der Opern- und Operettenliteratur des 19. Jahrhunderts, dem sich Rebecca Nelsen in der Rolle der Lisette entgegenstellt. Die Musikalische Leitung übernimmt Alexander Joel, erster Gastdirigent der Volksoper, und die schwedische Sopranistin Matilda Sterby gibt als Magda ihr Hausdebüt. Premiere am 10. April 2024
Ein spirituelles Werk in unserer unspirituellen Zeit: The Gospel According to the Other Mary von John Adams und Peter Sellars erzählt die biblische Geschichte aus dem Blickwinkel der Frauen um Jesus und rückt die Passion Christi damit in ein stark politisches, zeitgenössisches Licht. Die Inszenierung der österreichischen Erstaufführung liegt in den Händen der aufstrebenden niederländisch-peruanischen Regisseurin Lisenka Heijboer Castañón, die kanadische Dirigentin Nicole Paiement übernimmt die Musikalische Leitung. Wallis Giunta und Jasmin White sind als Schwestern Mary Magdalene und Martha zu erleben und der amerikanische Tenor Limmie Pulliam gibt als Lazarus sein europäisches Operndebüt. Österreichische Erstaufführung im Rahmen der Wiener Festwochen am 15. Juni 2024
Aristocats ist die erste Premiere der Reihe „Zugabe“ und Nachfolgeproduktion des beliebten Stücks Das Dschungelbuch. Zu den mitreißenden Songs des Disneyfilms und mit ganz viel Fantasie erzählt Regisseur Florian Hurler die aufregende Geschichte der Katzenfamilie rund um die elegante Hauskatze Duchesse (Lisa Habermann). Tobias Wögerer, soeben für den Karajan Young Conductors Award der Salzburger Festspiele 2023 nominiert, steht am Pult des Volksopernorchesters. Premiere am 24. September 2023
tick, tick… BOOM! ist semi-autobiographisch, existenziell und innovativ. Das Stück von Jonathan Larson erlangte durch die preisgekrönte Netflix-Erweiterung zum Spielfilm größere Bekanntheit. Spielleiter Frédéric Buhr inszeniert erstmals an unserem Haus, die Musikalische Leitung liegt in den Händen von Christian Frank und die Ensemblemitglieder Jakob Semotan, Juliette Khalil und Oliver Liebl sind als Jon, Susan und Michael zu erleben. Premiere am 28. Oktober 2023
Ein bisschen trallalala ist eine Hommage an Fritzi Massary und Max Pallenberg. Der größten Operettendiva der Vorkriegszeit und dem gefeierten Schauspielstar widmen Ruth Brauer-Kvam und Robert Palfrader eine biografische Uraufführung. In der Regie von Martina Gredler und unter der Musikalischen Leitung von Adam Benzwi erzählen sie eine Geschichte voller Musik, jüdischem Humor, Federn und Pailletten. Uraufführung am 27. März 2024
Das Wiener Staatsballett zeigt in je zwei Premieren in der Volksoper Wien und der Wiener Staatsoper acht Erstaufführungen und eine Uraufführung. In der Volksoper entfaltet The moon wears a white shirt Geschichten en miniature: in Martin Schläpfers Ballett Drittes Klavierkonzert mit existenzieller Wucht, in den Ligeti Essays der erstmals mit dem Wiener Staatballett präsentierten Amerikanerin Karole Armitage mit zarter Poesie, in Paul Taylors Dandelion Wine voller Lebensfreude. Premiere am 12. November 2023
Les Sylphides schlägt einen Bogen von Michel Fokines dem Programm seinen Titel gebenden Ballett voller elfenhaftem Zauber auf der Schwelle zur Moderne zu einem Musizieren mit dem Körper voller Schönheit und Transzendenz in Uwe Scholz’ Mozart-Ballett Jeunehomme (Kostümen Karl Lagerfeld). Im Zentrum steht die Uraufführung Eden, in der sich die israelische Künstlerin Adi Hanan mit der Geschichte von Adam und Eva auseinandersetzt. Premiere am 8. Mai 2024
Im Repertoire des Wiener Staatsballetts kehrt mit Pierre Lacottes Coppélia ein opulenter Ballettklassiker in die Volksoper zurück. Wiederaufnahme am 7. Oktober 2023
Das umfangreiche Repertoire besteht aus 23 Werken und umfasst die diesjährigen Neuproduktionen Die Dubarry, Jolanthe und der Nussknacker, Die Dreigroschenoper, Orpheus in der Unterwelt, Promethean Fire, Die letzte Verschwörung, Die lustigen Weiber von Windsor und Die Entführung aus dem Serail, Klassiker wie Die Fledermaus, La Cenerentola, Die Zauberflöte, La bohème, La traviata, die Musicalhits Anatevka, La Cage aux Folles, Cabaret, The Sound of Music, die Familienproduktionen La Cenerentola für Kinder, Hänsel und Gretel, Das Dschungelbuch und die Zugaben Ein Papp-Konzert und Keloglan und die 40 Räuber.