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Prima la musica oder prima le parole?

Für mich beim Rollenstudium? Beides gleichzeitig. Anders als es oft geraten wird, nehme ich gerne von vornherein die Musik als Textinterpretation der Komponist bzw. des Komponisten mit, anstatt zuerst nur den Text zu studieren.

Ich vertraue den Komponist:innen und versuche herauszufinden, wie ich das, was da steht, am besten zum Erklingen bringen kann. Nach und nach fallen mir dann Besonderheiten auf, denen ich mehr Aufmerksamkeit schenke, aber vor allem bildet sich so für mich mit der Zeit eine Figur heraus, die nicht nur vom Text kommt, auch nicht nur von der Musik, sondern ein Konglomerat von Text, Musik und meiner persönlichen stimmlichen Herangehensweise ist. So habe ich das Gefühl, dass ich mir die Rolle wirklich zu eigen machen kann – und sie in dem Moment für mich gar nicht anders klingen kann!

Was war Ihr musikalisches „Erweckungserlebnis“?

Ursprünglich habe ich die Trompete als mein Instrument angesehen; mit 10 Jahren habe ich begonnen, dieses Instrument in Oberschützen auf Vorbereitung zu studieren.

Allerdings hat mich mit 14 eine Chorlehrerin dazu überredet, Gesangsunterricht zu nehmen. Der hat mir schon gefallen, aber sehr interessant fand ich den auch nicht – bis ich ein, zwei Jahre später Rigoletto mit Diana Damrau als Gilda im Fernsehen gesehen habe.

Von der einen Sekunde auf die andere war für mich klar: Das will ich auch können! Und: Etwas anderes kommt für mein Leben nicht in Frage.

Das war mein „gesangliches“ Erweckungserlebnis. 

Was gibt ein Publikum Ihnen als Darstellerin?

Sooo viel!

Oft gibt es (wenn das Licht es überhaupt zulässt, dass ich das Publikum sehen kann) ein paar Personen, bei denen ich mich nachher bedanke, weil sie mich während meines Singens angestrahlt haben. Das macht es mir so viel leichter, den Text, den ich singe, wirklich von Mensch zu Mensch zu erzählen.

Als Darstellerin ist der Applaus für mich eine Möglichkeit zu messen, ob es mir gelungen ist, an diesem Abend eine Verbindung mit dem Publikum herzustellen – war ich „nackt“ genug, habe ich Verletzlichkeit zugelassen oder war der Abend eher einfach Arbeit?

Ich bin davon überzeugt, dass sich das alles überträgt, wenn ich auf der Bühne stehe – und beim Applaus kommt es zurück!

Geboren in

Burgenland, Österreich

Ausbildung

Sologesang an der MUK bei Univ.-Prof. Uta Schwabe

Erasmusjahr an der HfMT Köln in der Klasse von Prof. Kai Wessel

Master Sologesang an der Anton Bruckner Privatuniversität

Wichtige Engagements

Königin der Nacht in Die Zauberflöte am Mainfrankentheater Würzburg, Adele in Die Fledermaus bei der Operette Langenlois und am Wiener Metropol, Tochter in Der Besucher u.a. am Theater Bielefeld, Hannerl in Dreimäderlhaus am Landestheater Linz 

In dieser Saison an der Volksoper zu sehen als

Adele in Die Fledermaus (Debüt)

Clorinda in La Cenerentola

Valencienne in Die lustige Witwe

Eurydike in Orpheus in der Unterwelt

Blonde in Die Entführung aus dem Serail

Lisa in Gräfin Mariza 

Sonstiges

Mitglied des Opernstudios am Landestheater Linz 2020/21 

Website

www.hedwigritter.com