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Pressezentrum

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KaiserRequiem

Premiere am 25. Jänner 2025

Anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktags am 27. Jänner 2025

In KaiserRequiem verschmilzt Viktor Ullmanns Der Kaiser von Atlantis mit Wolfgang Amadeus Mozarts Requiem zu einem musikdramatischen Tanzabend. Es ist ein Dialog zweier Werke über die großen Fragen des Menschseins, aber auch ein Zusammenwirken aller Sparten der Volksoper Wien: der Tänzerinnen und Tänzer des Wiener Staatsballetts, Solistinnen und Solisten sowie des Chores und Orchesters der Volksoper in der Regie und Choreographie von Andreas HeiseOmer Meir Wellber, der auch die Musikalische Leitung inne hat, hat mit KaiserRequiem eine ungewöhnliche Verschränkung von Ullmanns knapp sechzigminütiger Kammeroper mit dem vielleicht berühmtesten Torso der Musikgeschichte geschaffen: Mozarts musikalischem Vermächtnis, dem Requiem d-Moll KV 626.

ZWISCHEN ZEITOPER, MYSTERIENSPIEL UND TOTENTANZ

Kaiser Overall herrscht als Tyrann über Atlantis. Als er schließlich den Krieg Aller gegen Alle erklärt, beschließt der Tod, seinen Dienst zu verweigern. In einem demagogischen Akt präsentiert sich der Kaiser zunächst als Erfinder der Unsterblichkeit. Doch ohne Tod versinkt nicht nur das Land im Chaos, sondern ist auch die Macht Overalls gebrochen: Wenn die Menschen nicht mehr sterben, wer wird den Kaiser dann noch fürchten?
 
Im Angesicht der Verfolgung und Vernichtung durch die Nationalsozialisten komponierte Viktor Ullmann 1943/44 im Konzentrationslager Theresienstadt mit seinem Kaiser von Atlantis ein erschütterndes Sinnbild gegen menschenverachtende Kriegstreiberei und totalitäre Machtstrukturen. Im Oktober 1944 wurde er – wie sein Librettist Peter Kien – mit dem sogenannten „Künstlertransport“ nach Auschwitz deportiert und ermordet. Sein Kaiser von Atlantis spricht von einer tiefen Auseinandersetzung mit Leben und Tod in einem existenziellen Ausnahmezustand. Zugleich war für Ullmann das Schaffen von Kunst aber immer auch „Wille zum Leben“, und so ist sein Kaiser von Atlantis auch Hoffnung, Opposition und Mahnung – Musik, die überlebt hat, weil sie als überzeitliches Zeugnis der Freiheit und Menschlichkeit vor uns steht. Changierend zwischen Zeitoper, Mysterienspiel und Totentanz entfaltet Der Kaiser von Atlantis eine einzigartige theatralische Klangwelt, die Einflüsse Arnold Schönbergs und Gustav Mahlers ebenso zeigt, wie die Bewunderung für die Strenge und Klarheit Johann Sebastian Bachs und die Faszinationskraft des Jazz.

EIN DIALOG ZWEIER WERKE

„Der Kaiser von Atlantis ist ein Werk von großer Traurigkeit, aber auch von Freiheit und Glück: komponiert im Angesicht des Todes, Musik für das Überleben.“ (Omer Meir Wellber)
 
Für die Premiere KaiserRequiem hat Dirigent Omer Meir Wellber eine ungewöhnliche Verschränkung von Ullmanns knapp sechzigminütiger Kammeroper mit dem vielleicht berühmtesten Torso der Musikgeschichte geschaffen: dem Requiem d-Moll KV 626. Wolfgang Amadeus Mozart hat mit seinem Requiem die alte Totenmesse vermenschlicht“, beschreibt der Regisseur und Choreograph der Premiere Andreas Heise die Partitur, über deren Komposition Mozart 1791 verstarb. Seine Musik von großer Dramatik und Emotionalität, aber auch Trost und Hoffnung auf Erlösung, eröffnet den Figuren in KaiserRequiem Freiräume zur Reflexion.“
 
KaiserRequiem ist ein Dialog dieser beiden Werke, aber auch ein Zusammenwirken aller Sparten des Hauses: den Tänzer:innen des Wiener Staatsballetts, Solist:innen sowie dem Chor und Orchester der Volksoper Wien. Für die Regie und Choreographie konnte mit Andreas Heise ein Künstler gewonnen werden, der in seinen Arbeiten Gesang, Instrumentalmusik und Bewegung in einer ebenso feinen wie bildgewaltigen Körpersprache zu verbinden weiß. 

Andreas Heise (Regie & Choreographie) © Volker Metzler

Die Ensemblemitglieder der Volksoper gestalten die Gesangsrollen in Ullmanns Kaiser von Atlantis und die Soloparts in Mozarts Requiem. Der Kaiser Overall wird von Daniel Schmutzhard verkörpert, der Tod/Lautsprecher sowie das Bass-Solo im Mozart-Requiem von Josef WagnerJunHo You singt den Soldaten sowie das Tenor-Solo, Seiyoung Kim den Harlekin, Rebecca Nelsen singt den Bubikopf und das Sopran-Solo im Mozart-Requiem, Wallis Giunta den Trommler/Lautsprecher und das Alt-Solo.
 
Die zweite Vorstellung der Premierenserie findet anlässlich des Internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Holocausts und Mozarts Geburtstag am 27. Jänner 2025 statt.

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Omer Meir Wellber (Musikalische Leitung) © Luca Pezzani