ZWISCHEN MARMELADE & KONFITÜRE

Ob Urlaub oder Ferien – wir alle haben hohe Erwartungen an jene kostbarste Zeit des Jahres, in der man vor allem eines sucht: Harmonie. Folgt man der chinesischen Philosophie des Yin und Yang – jener Lehre des harmonischen Zusammenspiels von sich widersprechenden Gegensätzen – so erscheint etwa das Salzkammergut als Inbegriff von Harmonie. Berge und Wasser ergänzen einander einem Gemälde gleich, vollendet durch beschauliche alpenländische Architektur sowie die Anmutung von unberührter Landschaft. Tourist:innen aus Fern(ost) und Nah strömen daher seit bald zwei Jahrhunderten in die traditionsreiche Region der Sommerfrische, die es als solche 2024 sogar zur Kulturhauptstadt Europas gebracht hat.
 
Ralph Benatzkys Im weißen Rössl aus dem Jahr 1930 greift die Nostalgie und Beliebtheit des Salzkammerguts auf, würzt diese mit dem scharfzüngigen und komödiantischen Potenzial der Operette und schafft vor allem eines: Disharmonie! Zwischen Marmelade und Konfitüre, köstlich und lecker, „pfiat di“ und „tschüss“, ... kurz: zwischen Österreicher:innen und Deutschen. Und zwischen Wirtin und Stammgast, Zahlkellner und Chefin sowie Kulturtouristin und Schnösel-Schönling knistert und gewittert es gewaltig - doch am Ende ist „die ganze Welt“ doch „himmelblau“.

EIN KLASSIKER DER BERLINER OPERETTE

Für Regisseur Jan Philipp Gloger ist dieser Klassiker der Berliner Operette eine echte Herzensangelegenheit, und so schafft er es, neben den schwelgerischen Melodien auch das Potenzial der Politsatire aus dem Stück herauszukitzeln und in seiner Inszenierung außerdem einen zeitgenössischen Blick auf das Thema Tourismus zu werfen. „Im Weißen Rössl am Wolfgangsee“, da steht bekanntlich das Glück vor der Tür ... doch was passiert eigentlich hinter der Fassade?
 
Unter der Musikalischen Leitung von Michael Brandstätter schlüpft Sopranistin Annette Dasch, die zuletzt als Alma auf der Bühne der Volksoper glänzte, in die Rolle der forschen Wirtin Josepha Vogelhuber. Leopold Brandmeyer wird gespielt und gesungen von Publikumsliebling Jakob Semotan. 
 
TV-Entertainer Harald Schmidt kehrt als Prof. Dr. Hinzelmann zurück an die Volksoper, seine Tochter Klärchen wird gespielt von Julia Edtmeier, die heuer für den Nestroy-Preis in der Kategorie „Beste Schauspielerin“ nominiert ist. Der deutsche TV-Star Götz Schubert debütiert als Fabrikant Giesecke und Robert Palfrader ist einmal mehr in seiner Paraderolle als Kaiser zu erleben.

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