„Theater ist eine Übung in Empathie, ein Ort, an dem wir uns für einige Stunden in einen anderen Menschen hineinversetzen und lernen, dessen Gefühle und Gedanken nachzuempfinden. Genau das ist die Aufgabe von Musiktheater in einer Welt, die aus den Fugen geraten ist.“ In der dritten Saison von Lotte de Beer mit dem neuen Musikdirektor Ben Glassberg stellt sich die Volksoper dieser Aufgabe mit zehn Premieren – davon drei Uraufführungen und zwei Österreichische Erstaufführungen, drei Neuproduktionen speziell für junges Publikum und Familien – sowie der Neueinstudierung eines All-time-Favorites und 18 Repertoirewerken.
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Die Saison 2024/25
Elf Premieren & eine Neueinstudierung
Freiheit ist eines der zentralen Motive in Georges Bizets Carmen. Drei Mezzosopranistinnen aus unserem Ensemble verkörpern alternierend die Titelrolle: Katia Ledoux, Annelie Sophie Müller und Wallis Giunta. In Le nozze di Figaro beleuchtet ein junges Mozart-Ensemble die Themen Sex und Macht aus unterschiedlichen Perspektiven: Matilda Sterby, Daniel Schmutzhard, Michael Arivony, Lauren Urquhart u. v. m. Diesen beiden Opern-Klassikern in der Regie von Lotte de Beer und unter der Musikalischen Leitung von Ben Glassberg steht die Uraufführung von Alma von Ella Milch-Sheriff zur Seite. In der Inszenierung von Ruth Brauer-Kvam stellt die Oper der israelischen Komponistin einen wenig beachteten Aspekt im Leben Alma Mahler-Werfels in den Mittelpunkt: Alma als Mutter.
Singspiel, Operette oder Revue, all das ist Ralph Benatzkys 1930 uraufgeführtes Werk Im weißen Rössl – und in Jan Philipp Glogers Inszenierung mit Harald Schmidt und Robert Palfrader auch eine Politsatire über Tourismus und Übertourismus. Den „Großen Krieg“ und das nahende Ende der Monarchie reflektiert dagegen Emmerich Kálmáns nur 15 Jahre davor uraufgeführte Csárdásfürstin in der Regie von Johannes Erath mit Annette Dasch und Daniel Schmutzhard.
Einen nostalgischen Blick zurück auf ihre großen Bühnenerfolge werfen die Protagonist:innen in Stephen Sondheims Musical Follies, verkörpert von Musicalstars wie Bettina Mönch, Sona MacDonald oder Drew Sarich und inszeniert von Martin G. Berger. Ruth Brauer-Kvam wiederum wird ein Juwel des Musical-Repertoires neu einstudieren: My Fair Lady. Gemeinsam mit Paula Nocker, Markus Meyer, Manuel Rubey und Karl Markovics lässt sie die längst legendäre Inszenierung aus dem Jahr 1979 in neuem, alten Glanz erstrahlen.
Für die erste Premiere des Wiener Staatsballetts hat Dirigent Omer Meir Wellber unter dem Titel KaiserRequiem eine Verflechtung von Viktor Ullmanns in Theresienstadt entstandenem Kaiser von Atlantis mit Mozarts Requiem geschaffen. Andreas Heise inszeniert mit Solist:innen, dem Chor und Orchester der Volksoper Wien sowie Tänzer:innen des Wiener Staatsballetts ein berührendes Welttheater. Jeder Abschied ist auch ein Neubeginn: Martin Schläpfer wählte für seine letzte Premiere als Direktor des Wiener Staatsballetts drei Choreograph:innen der jüngeren Generation – Alessandra Corti, Louis Stiens und Martin Chaix –, die sich erstmals mit ihren Kreationen dem Wiener Publikum vorstellen.
Knapp 24 % der Besucher:innen der Volksoper sind unter 30 Jahre alt. Ein Grund mehr, das Programm der Jungen Volksoper mit zwei Uraufführungen und einer Österreichischen Erstaufführung zu bereichern. Mit Chansons von Jaques Brel erzählt Johanna Arrouas in Der Krieg der Knöpfe eine Geschichte über die Versöhnung zweier rivalisierender Kinderbanden. Über eine geheimnisvolle Begabung verfügt Nurejews Hund. Von dieser erzählt Florian Hurler in einem berührenden Stück von Peter te Nuyl mit einer Musikzusammenstellung von Keren Kagarlitsky. Eine neue Generation des Opernstudios der Volksoper Wien präsentiert sich mit Jonathan Doves Das verzauberte Schwein erstmals dem (jungen) Publikum.
Es tut sich also einiges, auch im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit: Die Umstellung der Bühnenbeleuchtung auf LED wird laufend fortgesetzt. Seit vergangener Saison ist die 1.150 m2 große Photovoltaikanlage in Betrieb, über den Sommer wird die Lüftung erneuert und die Installation der Wärmerückgewinnung verspricht 60 % Einsparungspotenzial. Die Volksoper bezieht zertifizierten Grünstrom aus erneuerbaren Energiequellen und wurde mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifiziert.
Besonders erfreulich sind die Besucher:innenzahlen: Die Abozahlen sind um 9 % gestiegen, 24 % des Publikums sind unter 30 Jahre alt, die Sitzplatzauslastung betrug von September bis April 86,4 % und lag im März sogar bei 94,8 %.