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Konzert: Roderick Cox / Midori

Samuel Barber (1910–1981): Essay für Orchester Nr. 2, op. 17
Erich Wolfgang Korngold (1897–1957): Konzert für Violine und Orchester D-Dur, op. 35
Johannes Brahms (1833–1897): Symphonie Nr. 1 c-Moll, op. 68

Violine: Midori
Dirigent: Roderick Cox

Im September feierte sie mit dem Orchester der Volksoper einen großen Erfolg im Wiener Konzerthaus. Nun kehrt sie zurück: die Geigerin Midori.
Der Dirigent Roderick Cox gibt sein Debüt an der Volksoper.

Die drei Stücke, die bei unserem Konzert im Mai auf dem Programm stehen, haben eines gemeinsam: Alle drei stellen einen Übergang im Schaffen der Komponisten dar.

Samuel Barber (1910–1981): Essay für Orchester Nr. 2, op. 17
1938 dirigierte Arturo Toscanini das Adagio für Streicher, das Barbers populärstes Werk wurde.
Der Essay No. 2, vollendet 1942, kann dann als ein Übergangswerk betrachtet werden. Barber begann mit diesem Stück seine experimentelle Phase.
Um 1960 allerdings galt die immer noch melodische, emotional ausdrucksstarke Musik, auf der Barbers musikalische Identität beruhte, als passé.
Seine Oper Antonius und Cleopatra (1966) erwies sich als kolossales Desaster.
Barber verfiel in eine schwere Depression, von der er sich vermutlich nie mehr erholte.

Erich Wolfgang Korngold (1897–1957): Konzert für Violine und Orchester D-Dur, op. 35
Korngolds Konzert ist Alma Mahler-Werfel gewidmet, langjähriger Freundin der Familie und Mitglied des gleichen Kreises exilierter kalifornischer Künstler:innen wie Korngold, der 1934 emigriert war.
Das Kriegsende 1945 markierte für Korngold eine Schaffenskrise:
„Zuerst war ich ein Wunderkind, dann ein erfolgreicher Opernkomponist und dann ein Komponist von Filmmusik. Ich glaube, dass ich nun eine Entscheidung treffen muss, wenn ich nicht für den Rest meines Lebens ein Hollywood-Komponist bleiben will.“
Korngold wandte sich von der Filmmusik ab und begann, „absolute“ Musik der traditionellen Gattungen zu komponieren. Sein 1945 geschriebenes Violinkonzert läutete diese Schaffensperiode ein.
Allen drei Sätzen liegen Themen aus Korngolds Filmmusiken zugrunde – eine nostalgische Hommage an die Jahre in Hollywood.

Johannes Brahms (1833–1897): Symphonie Nr. 1 c-Moll, op. 68
Brahms war 43 Jahre alt, als seine erste Sinfonie 1876 uraufgeführt wurde. Ihre Komposition hatte mindestens vierzehn Jahre gedauert. Warum so lange? Vor allem wegen der Wertschätzung, die er den Sinfonien Beethovens entgegenbrachte. „Wenn jemand es unternehme, nach Beethoven Symphonien zu schreiben, so müssten sie ganz anders aussehen.“
Es scheint, als würde Brahms mit den pulsierenden Pauken zu Beginn des ersten Satzes Beethoven von sich abschütteln, sich des großen Meisters entledigen, ein reines Spielfeld schaffen, als würde er sich zwingen sich vorzustellen, wie es aussehen könnte, dieses „ganz anders“ nach Beethoven.

Copyright Foto Midori: Timothy Greenfield-Sanders

Besetzung

Dirigent
Roderick Cox
Violine
Midori