Nina Spijkers

Wann wurdest du zum ersten Mal in deinem Leben durch (Musik-)Theater verzaubert? Und wodurch?

Da ich in einer Theaterfamilie aufgewachsen bin, war ich mehr oder weniger dazu bestimmt, selbst ans Theater zu gehen. Der Moment, in dem mir aber wirklich klar wurde, dass ich dorthin gehöre, war während einer Aufführung von Hamlet. Ich war ungefähr 7 Jahre alt und alle Faktoren zusammen – die Shakespeare-Sprache, das Schauspiel, die Geräusche, die das Publikum als Antwort auf die Darbietung von sich gab – haben mich begeistert. Ich war total verliebt und bin es seitdem.

Warum singen die Leute und warum sprechen sie nicht?

Das ist eine ausgezeichnete Frage und meine Antwort darauf ist doch ziemlich simpel: wenn eine Figur etwas nur musikalisch ausdrücken kann. Ich liebe es, wie Musik oft der Subtext dessen ist, was jemand sagt, und durch Gesang eine gewisse Vielschichtigkeit entsteht. Würde man bloß sprechen, anstatt zu singen, würde es weit mehr Worte benötigen, um jene Komplexität auszudrücken, die Gesang vermittelt. Ich finde es zudem großartig, wie viel leichter es ist, beim Singen große philosophische Statements oder Liebesbekenntnisse zu machen. Würde man diese großartigen Zeilen aus einem Libretto bloß sprechen, würde es bestimmt ein bisschen albern klingen.

Welche Rolle kann/soll Musiktheater in der heutigen Gesellschaft einnehmen?

Meine Lieblingsabende im Theater sind jene, die mich dazu bringen, meine Meinung über etwas zu überdenken. Ich bemühe mich stets, das Publikum dazu zu bringen, anders oder tiefer über die Thematik nachzudenken. Theater sollte alles hinterfragen.

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Geboren in

Arnhem (Niederlande)

Ausbildung

Drama und Theatre Studies an der University of Kent, Regie an der Amsterdamse Hogeschool voor de Kunsten

Wichtige Engagements

The Nether am Het Nationale Theater in Den Haag, Laura H. mit der Toneelgroep Oostpool am Internationaal Theater Amsterdam, Der Widerspenstigen Zähmung am Municipal Theater Groningen, Avventure di anima e di corpo mit Silbersee und DNO, Seawall mit Zeelandia, Ivanov mit Toneelschuur producties, Dangerous Liaisons mit Bos Theaterproducties

Debüt und wichtige Arbeiten an der Volksoper Wien

Regie bei Die lustigen Weiber von Windsor (Saison 2022/23)

Bedeutende Preise & Ehrungen

2015: Gewinnerin des Top Naeff Prize

2017 und 2020: Gewinnerin beim Dutch Theatre Festival 

* Verwendung der Fotografie (© Otto van den Toorn) nur für Zwecke der aktuellen Berichterstattung über die Volksoper Wien