Als Keloglan mitbekommt, dass der Räuberhauptmann die 40 Goldfasane von einem seiner Räuber zur Räuberhauptfrau nach Hause bringen lässt, um sie knusprig braten zu lassen, verfolgt er den Räuber und wartet hinter einem Brombeerbusch, bis ihm der Duft frisch gebratener Fasane in die Nase steigt. Dann klopft er an die Tür des Hauses, gibt sich als Gesandter des Räuberhauptmannes aus und verlangt nach den vierzig goldbraun gebratenen Fasanen. Bevor er sie nach Hause zu seiner Mutter trägt, schreibt er einen Zettel mit einer Nachricht an den Räuberhauptmann. Als er am Abend von einem seiner Räuber den Zettel bekommt, glaubt er kaum, was er da liest: Vierzig Goldfasane raubtet ihr mir. Und dann erhielt ich der Ohrfeigen vier: Habt ihr kein Benehmen und keine Manier? Euch werd ich es zeigen, ihr Nachtwächter ihr. Der Räuberhauptmann schäumt vor Wut und schwört Rache.

Die zweite Begegnung Keloglans mit den Räubern kommt schneller, als alle gedacht hätten. Am nächsten Tag erfrischt sich Keloglan gerade in einem See, als er die Räuberbande nahen sieht. Schnell überlegt er sich erneut eine List. Er taucht auf den Grund des Sees und beschmiert sein Gesicht mit braunem Gatsch. Als die Räuber am See ankommen, sehen sie einen völlig verschmierten, verzweifelten jungen Kerl. Keloglan gibt vor, einen großen, sehr wertvollen Ring im See verloren zu haben. Hals über Kopf entkleiden sich die Räuber, springen in den See und suchen nach dem angeblichen Ring. Keloglan lacht sich ins Fäustchen und wartet ab. Als dann auch noch der Räuberhauptmann nackt ins Wasser springt, um nach dem Ring zu suchen, schleicht sich Keloglan aus dem Wasser und macht sich mit den Kleidern der 40 Räuber aus dem Staub. Zum Abschied hinterlässt er ihnen noch eine Botschaft, die er am Ufer des Sees in den Sand schreibt: Vierzig Goldfasane raubtet ihr mir. Und dann erhielt ich der Ohrfeigen vier: Habt ihr kein Benehmen und keine Manier? Euch werd ich es zeigen, ihr Nachtwächter ihr. Als der Räuberhauptmann diese Nachricht liest, fängt er zu toben und zu schreien an, aber Keloglan hört und sieht von all dem nichts.

Denn Keloglan ist bereits beim Hamam, einem türkischen Badehaus, angekommen, um seine nächste List vorzubereiten. Dort bietet er dem Bademeister die Kleider der 40 Räuber an, wenn dieser ihm für diesen Nachmittag die Stelle des Bademeisters überlässt. Dieser willigt ein und gibt Keloglan den Schlüssel vom Badehaus.

Wie von Keloglan erwartet, klopfen am Abend die nackten Räuber an die Tür des Badehauses und bitten um Einlass. Es sei ihnen so fürchterlich kalt und alle bräuchten dringend ein heißes Bad. Keloglan öffnet verkleidet die Türe und lässt die Räuberbande ein. Forsch befehlen sie Keloglan, die Badewannen zu füllen und sie zu massieren. Keloglan folgt dem Befehl, aber nicht nur das, er stellt eine Paste aus scharfer Paprika und Chilischoten her und schmiert sie den Räubern auf die Haut. Anschließend übergießt er jeden Räuber zusätzlich mit heißem Wasser. Die Paste beginnt höllisch auf der Haut der Räuber zu brennen und die Räuber wälzen sich auf dem Boden, springen ins Wasser, reiben sich aneinander, aber nichts hilft. Rot wie gekochte Hummer sehen die Räuber dann mit Schrecken, wie Keloglan sich erst den Bart vom Kinn reißt, dann die Brille von seiner Nase entfernt und zum Schluss das Handtuch von seinem Kopf wickelt. Starr vor Schmerz und Zorn müssen sich die Räuber Keloglans Spottverse anhören: Vierzig Goldfasane raubtet ihr mir. Und dann erhielt ich der Ohrfeigen vier: Habt ihr kein Benehmen und keine Manier? Euch werd ich es zeigen, ihr Nachtwächter ihr.

Nun reicht es dem Räuberhauptmann und er beschwert sich beim Sultan über Keloglan, und der befiehlt dem Streichespieler, sich sofort in den Palast zu begeben. Der Sultan will ihn nicht bestrafen, sondern belohnen. Sogar seine Tochter verspricht er ihm zur Frau. Das ist natürlich eine Falle. Statt in der Ehe landet Keloglan in der Vorratskammer, doch auch aus dieser kann er sich befreien, das wäre ja gelacht. Endlich kommt Keloglan zurück nach Hause. Am Dorfbrunnen sieht er das wunderschöne Nachbarsmädchen Gül, in das er schon lange verliebt ist. Und auch Gül mag Keloglan, zumindest lacht sie als einzige über seine Streiche. Ob die beiden zusammenkommen? Ihr werdet es sehen!