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Das verzauberte Schwein


König Hildebrand muss seine drei Töchter zurücklassen, um sein Märchenreich zu verteidigen. Während seiner Abwesenheit öffnen die Schwestern die Tür zum verbotenen Zimmer und stoßen auf ein Buch, das ihnen ihr Schicksal prophezeit. Mab und Dot werden Prinzen versprochen, der jüngsten Schwester Flora hingegen die Ehe mit einem Schwein! Doch das Schwein ist eigentlich ein verzauberter Prinz. Mutig und selbstbewusst macht sich die Prinzessin auf die Reise und scheut keine Gefahr, ihren Liebsten von seinem Fluch zu erlösen. Auf ihrem Weg lernt sie so manches über Liebe, Freundschaft, den Mond, Hexen und natürlich Schweine! 

Hier findest du Spiele und viele weitere Informationen rund um das Märchen Das verzaubert Schwein.

Viel Freude beim Anschauen und Ausprobieren!


Figuren 

Wer ist wer?
Hier kannst du die zentralen Figuren aus dem Stück besser kennenlernen.

Das Märchen 

Es war einmal ein König mit dem Namen Hildebrand. Er hatte drei Töchter: Mab, Dot und Flora. Eines Tages gab es Unruhen im Elfenland, und der König machte sich auf, um nach dem Rechten zu sehen. Bevor er fortging, rief er seine Töchter zu sich.

  • „Meine lieben Kinder, ich muss fort. Doch eines müsst ihr mir versprechen: Die kleine Tür am Ende des Flures dürft ihr unter keinen Umständen öffnen!“ Er gab Flora den Schlüssel und bat sie, ihn gut zu verwahren. „Hütet euch vor dem verbotenen Zimmer!“, warnte er sie ein letztes Mal und brach auf.

    Kaum war der König gegangen, da fragten Mab und Dot neugierig: „Was mag in diesem Zimmer sein? Was kann so verboten sein?“ Flora zögerte, doch schließlich steckte sie den Schlüssel ins Schloss und flüsterte: „Ja, es ist falsch, doch manchmal ist es schwierig, brav zu sein.“ Mit einem leisen Knarren öffnete sich die Tür. Drinnen lag ein altes Buch, das Buch des Schicksals.

    Kaum hatten sie das Buch aufgeschlagen, begann es zu sprechen: „Kommt und lest mich, dann erfahrt ihr, was das Schicksal für euch bereithält. Ob bald oder übers Jahr, was ihr lest, das wird auch wahr!“

    Mab rief aufgeregt: „Oh, ich werde meinen Traummann heiraten!“ „Ich auch!“, jauchzte Dot. Doch als Flora ihre Seite aufschlug, wurde sie kreidebleich, denn das Buch sprach: „Jüngste Tochter, hör mir gut zu: Ein Schwein aus dem Norden, das heiratest du!“

    Erschrocken schloss Flora das Buch und lief aus dem Zimmer. Mab versuchte sie zu beruhigen: „Mach dich doch nicht verrückt! Vielleicht erfüllt sich ja nicht alles, was im Buch geschrieben steht.“ Doch tief in Floras Herzen war eine Angst erwacht.

    Als König Hildebrand zurückkehrte, brachte er zwei Könige mit. Mab verliebte sich in den König des Westens, Dot in den König des Ostens. Nur Flora war verzweifelt: „Was, wenn das Buch recht hatte und mein Mann ein Schwein sein wird?“ Kommt Zeit, kommt Rat.

    Da wehte plötzlich ein seltsamer Geruch durch den Palast, und ein Schwein trat ein. „Ich bin gekommen, um meine Braut zu holen!“, sprach es. Der König rief empört: „Hier gibt es keine Braut für ein Schwein!“ Doch das Schwein erwiderte hartnäckig: „Das Buch ward’ geöffnet, gesprochen das Wort. Dein Kind zu frei’n, zog ich her aus Nord!“

    Erzürnt wandte sich der König an Flora: „Du hast im Buch des Schicksals gelesen? Dann greift der Fluch!“ Und so musste Flora dem Schwein folgen und dessen Frau werden.

    Bald schon erkannte die Königstochter, dass das Schwein klug und freundlich war. Eines Nachts flehte sie: „Liebster, geh nicht fort, bleib bei mir!“ Da verwandelte sich plötzlich das Schwein in einen schönen Prinzen. Doch als der Morgen kam, wurde der Prinz wieder zum Schwein: „Wenn die Sonne sinkt, werde ich zum Mann, doch nur für die Nacht. Diesen Zauber hat eine Hexe über mich gelegt. Aber wenn du mir vertraust und geduldig bist, wird der Zauber eines Tages gebrochen sein.“

    Doch Flora wollte nicht warten. Sie begegnete einer alten Frau, die ihr ein rotes Zauberband gab. „Binde damit vor Sonnenaufgang das Bein deines Geliebten ans Bett, dann bleibt er für immer ein Mensch.“ Flora tat, wie ihr geheißen. Doch als ihr geliebter Mann erwachte, rief er verzweifelt: „Flora, was hast du getan?” Hättest Du vertraut, drei Nächte nur, wär‘ der Zauber gebrochen. Die alte Frau ist eigentlich eine Hexe und sie war es, die mich einst verzaubert hat!“ Und mit diesen Worten verschwand das Schwein.

    Die alte Frau lachte spöttisch: „Nun, Königstochter, musst du um die Welt wandern, bis du drei Paar eiserne Schuhe durchlaufen hast! Erst dann kannst du deinen Mann wiederfinden!“

    Flora war verzweifelt, doch sie nahm ihr Schicksal in die Hand und ging mutig los. Sie wanderte viele Tage und Nächte und kam schließlich zum Nordwind und seiner Frau.

    „Habt ihr meinen Liebsten gesehen?“, fragte sie.

    „Nein, aber frag den Mond! Hier, nimm diesen Edelstein, er könnte dir noch behilflich sein.“ So wanderte Flora weiter. Der Mond schickte sie zur Sonne, die ihr sagte: „Dein Liebster ist in einem Palast links über der Milchstraße, wo er eine andere heiraten soll!“

    Nachdem Flora auch vom Mond und vom Tag je einen Edelstein bekommen hatte, eilte sie weiter, bis ihr drittes Paar eiserne Schuhe klirrend zerbrach und von ihren Füßen fiel. Endlich stand sie vor dem Palast. Drinnen lag das Schwein in tiefem Schlaf. Die Hexentochter Adelaide lachte: „Bald wird der Prinz mein Gemahl sein!“, jubelte sie und klatschte erfreut in die Hände. Doch dann runzelte sie die Stirn – sie brauchte jemanden, der das schlafende Schwein in dieser Nacht bewachen konnte. Schließlich durfte nichts schiefgehen! Und sie selbst? Sie musste dringend ihren Schönheitsschlaf halten, damit sie in drei Tagen, zur Hochzeit, schöner als der Morgenstern erstrahlt. 

    „Ich kann es tun“, bot Flora ihre Hilfe an und gab der eitlen Adelaide die drei Edelsteine, mit denen sie sich unbedingt schmücken wollte. Als Adelaide fort war, setzte sich Flora zu ihrem geliebten Schwein.

    „Wach auf, ich bin’s! Ich komm dich zu befreien! Warum schläfst du so tief?“, flüsterte sie. Doch ihr Geliebter rührte sich nicht, da er mit einem Kräutertrank der alten Hexe in einen tiefen Schlaf versetzt wurde, um sich nicht an seine Gemahlin Flora zu erinnern.

    Der Nordwind kam zu Hilfe und wehte so stark er nur konnte und der Mond leuchtete so hell wie ihm nur möglich, doch nichts vermochte das Schwein zu wecken. Da küsste Flora ihren Geliebten. Und plötzlich öffnete er die Augen. Der Fluch war gebrochen und das Schwein war für immer ein Prinz.

    Adelaide schrie vor Wut, doch es war zu spät.

    Flora und ihr Prinz kehrten nach Hause zurück, und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.


  • Rätsel

    Rätsel zur Geschichte

    Wenn du dir das Märchen gut durchgelesen hast, dann kannst du bestimmt alle Fragen richtig beantworten.

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