Allerdings hat er die Rechnung ohne den Eigenwillen seiner Töchter gemacht. Zeitel etwa will den armen Schneider Mottel heiraten, anstatt des reichen, verwitweten Fleischers Lazar Wolf. Tevje hadert damit, findet sich schließlich aber mit der Wahl seiner Tochter ab und überzeugt mit einem erfundenen Traum sogar seine Ehefrau. In diesem hätten nicht nur Großmutter Zeitel, sondern sogar die verstorbene Ehefrau Lazar Wolfs zur Heirat mit dem Schneider geraten. Der Hochzeit steht jetzt nichts mehr im Weg, das ganze Dorf feiert ausgelassen, doch das Fest wird brutal gestört ...

Zweiter Akt

Nicht nur Zeitel stellt mit ihren Heiratsplänen das Traditionsbewusstsein der Eltern auf eine harte Probe. Hodel verliebt sich in den Hauslehrer und Revolutionär Perchik. Als das Gerücht umgeht, dass Perchik verhaftet und nach Sibirien geschickt wurde, folgt Hodel ihm, ihr Platz sei an der Seite ihres Mannes. Die Entscheidung der Tochter bringt auch Tevje und Golde dazu, über ihre eigenen Gefühle füreinander nachzudenken. Chava wiederum hat heimlich den Christen Fedja geheiratet, doch diese Hochzeit außerhalb der eigenen Religion kann Tevje nicht akzeptieren und er verstößt seine Tochter. Als schließlich ein Pogrom über Anatevka hereinbricht, wird das ganze Dorf und mit ihm die Familie zerstreut. Beim Abschied trifft Tevje noch einmal auf Chava, dann verlassen er, Golde und die beiden jüngsten Töchter Anatevka.