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Konzert: Omer Meir Wellber
Joseph Haydn „Die Schöpfung“

Gabriel/Eva: Anett Fritsch
Uriel: Mert Süngü
Raphael/Adam: Alexander Fritze

Chor der Volksoper Wien
Choreinstudierung: Roger Díaz-Cajamarca

Dirigent: Omer Meir Wellber

Es ist ein opulentes, von seiner Uraufführung an umjubeltes Werk, das Joseph Haydn mit seiner Schöpfung lieferte. Bereits die Voraufführungen im erlesenen Kreis erregten so großes Interesse, dass Gendarmen den Weg zum Konzert freihalten mussten, und auch die Uraufführung im alten Burgtheater endete in großer Begeisterung des Publikums. Ein Erfolg, der bis heute anhält, immer noch zählt Die Schöpfung zu den beliebtesten geistlichen Oratorien. Das liegt sicher am Sujet, ist aber auch der besonderen Rolle von Orchester und Chor zu verdanken. Das große Orchester liefert prachtvolle Naturbilder von Sturm und Regen bis zu Tierstimmen, der Chor ist in monumentalen Passagen und Jubelchören am Ende der Schöpfungstage eingesetzt. Eine dankbare Aufgabe für den Chor der Volksoper, der unter der Leitung des neuen Chordirektors Roger Díaz-Cajamarca eine zentrale Rolle in der Aufführung übernimmt.

Die Schöpfungsgeschichte des Werks selbst hat ihren Anfang in London. In seiner in dieser Stadt verbrachten Zeit wurde Joseph Haydn stark von Händels Oratorien inspiriert. Hier wurde ihm auch ein Libretto angeboten, das ursprünglich für Händel bestimmt war und lose auf John Miltons epischem Gedicht Paradise Lost basierte. Zurück in Wien, bezog Haydn Gottfried van Swieten in das Projekt mit ein. Doch auch wenn Paradise Lost als Quelle des Librettos diente, es ist kaum ein größerer Unterschied zwischen den beiden Texten vorstellbar.

Milton schreibt über den Kampf der gefallenen Engel, die, indem sie den Menschen verderben, beweisen wollen, dass die Schöpfung von Grund auf fehlerhaft ist. Die Schlange im Paradies ist eine Gestalt des Satans, durch dessen Eingreifen der Mensch schuldig, sündig und schandhaft wird. Van Swietens und Haydns Libretto endet genau vor dem Erscheinen der Schlange.

Die ersten fünf Tage der Schöpfung werden in prachtvollen Naturbildern geschildert, und der Schöpfergott wird vielfach gepriesen. Im letzten Teil stilisiert der Gesang Adam und Eva zum Ideal eines reinen Liebespaares, zur Krönung der Schöpfung, ganz im Sinne der Aufklärung.

Dann schließlich, im letzten Rezitativ, scheint der Engel Uriel doch noch Milton gelesen zu haben. So gibt er uns einen Ausblick auf die bevorstehende Menschheitsgeschichte:

O glücklich Paar, und glücklich immerfort,
Wenn falscher Wahn euch nicht verführt
Noch mehr zu wünschen, als ihr habt,
Und mehr zu wissen, als ihr sollt!

Diese vier Zeilen bilden gewissermaßen das Gegengewicht zur Vertonung des Chaos am Anfang des Stücks. Die Menschheit als Krone der Schöpfung mag der Grundgedanke des Werks sein, doch wird es mit ihr nicht lange gutgehen. 

Besetzung

Uriel
Mert Süngü
Chorsolo
Angela Riefenthaler

Bilder und Videos