Die Hosenrolle ist nicht erst seit Mozarts Cherubino ein beliebter Kniff der Oper, junge Männer nicht zwangsläufig mit solchen zu besetzen, sondern sie von einer Frauenstimme verkörpern zu lassen. Kürzer kommen die Herren im Rock. Als Hexe bei Humperdinck oder ungeliebte Nymphe in Rameaus Platée bekommen sie meistens Figuren älterer Damen, über die man sich lustig machen soll.
Heute denken wir anders über Gender, Stimme und Rollengeschlecht, als noch zur Entstehungszeit der meisten Opern des Kanons. Schlummert hier Potenzial für die Zukunft des Musiktheaters?
Einen Vorstoß wagt das Team der Dreigroschenoper und besetzt mit Sona MacDonald das erste Mal überhaupt eine Frau als Mackie Messer; Oliver Liebl wird die Spelunken-Jenny geben.
Als Auftakt dieser neuen Veranstaltungsreihe freuen wir uns sehr, u. a. Ass.-Prof. Dr. Anke Charton (Universität Wien), Franz-Erdmann Meyer-Herder (Dramaturg Die Dreigroschenoper) und Sona MacDonald (Sängerin und Schauspielerin) zu begrüßen.
Der Abend wird durch ein musikalisches Rahmenprogramm ergänzt. Lassen Sie uns gemeinsam diskutieren, nachdenken und Utopien in die Welt setzen, denn genau dafür soll er da sein: der Salon Zuckerkandl.