Bach, Mozart, Schönberg – und jetzt Pop? Mit ihrer neuesten Choreographie erkundet Anne Teresa De Keersmaeker, Meisterin des Dialogs zwischen Musik und Bewegung, die Geburt der Popmusik aus dem Geiste des Blues. Ausgehend von My Walking Blues in der Version des legendären Musikers Robert Johnson (1936) erstellt die aufstrebende Singer-Songwriterin Meskerem Mees gemeinsam mit dem Produzenten Jean-Marie Aerts und dem Gitarristen und Tänzer Carlos Garbin Interpretationen von „Walking Songs“. Das Stück bewegt sich dabei entlang der Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts: vom Delta Blues hin zum heutigen, melodisch und rhythmisch verlässlichen Pop. Entsprechend ihrer Überzeugung „Mein Gehen ist mein Tanzen“ entwickelt De Keersmaeker dazu aus einfachen Schritten eine raumgreifende Choreographie für zwölf Tänzer:innen. Dem Walking bleibt sie treu: An der Schwelle von Dur zu Moll findet das Bild des romantisch-einsamen Wanderers ebenso seinen Platz wie die Kraft und das politische Potenzial einer unbewaffneten, gemeinsam vorwärtsdrängenden Gruppe.
Im Anschluss an die Vorstellung am 16. Juni findet ein Publikumsgespräch statt.
Ein gemeinsames Projekt von Volksoper Wien und Wiener Festwochen
© painting by Steven Fillet